17 Oktober 2025
Belgisches Scale-up COSH! beschleunigt zirkuläre Mode dank App
- Presse
Wie COSH! mit Transparenz, Vielfalt und sozialem Engagement zu faireren Entscheidungen beiträgt.
Textilien beeinflussen nicht nur die Umwelt, sie haben auch auf sozialer Ebene Auswirkungen. Hinter jedem Kleidungsstück stehen Menschen, Arbeitsbedingungen und globale Lieferketten. Genau deshalb spielt soziale Verantwortung bei COSH! eine wichtige Rolle und prägt viele unserer Entscheidungen.
Weltweit wird immer deutlicher, wie eng ökologische und soziale Herausforderungen verknüpft sind: Steigende Temperaturen, politische Instabilität und zunehmende soziale Ungleichheit. Viele Organisationen fordern deshalb verbindliche soziale Standards, bessere Auditstrukturen und existenzsichernde Löhne als Mindestanforderung.
Soziale Verantwortung beginnt bei uns selbst. Bei COSH! arbeiten Menschen zusammen, die unterschiedliche Generationen repräsentieren. Unser Team umfasst Kolleg:innen, die zwischen 1984 und 2002 geboren wurden und verschiedene Geschlechtsidentitäten vertreten. Da wir aus Ländern wie Belgien, Deutschland, den Niederlanden, Spanien und Italien kommen, bringt jede Person eigene sprachliche und kulturelle Hintergründe mit. Wir haben außerdem internationalen Praktikant:innen aus Indonesien, Iran, Peru und Serbien, Arbeits- und Lernmöglichkeiten geboten. Die Kombination aus Erfahrungen und Perspektiven hilft uns, soziale Fragen differenziert zu betrachten und verantwortungsbewusst einzuordnen.
Das Jahr 2025 war geprägt von Begegnungen, Aufklärungsarbeit, lokalen Initiativen und dem Einsatz dafür, verantwortungsvollere Praktiken in der Textilbranche sichtbarer zu machen. Auch in diesem Jahr haben wir dazu beigetragen, Informationen und Transparenz zu kritischen Modethemen zu stärken.
Informationen über die Lage marginalisierter Gruppen in globalen Lieferketten, über ungleiche Strukturen, fehlende existenzsichernde Löhne und andere soziale Probleme wurden einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zahlreiche lokale Unternehmer:innen erhielten Unterstützung dabei, einen positiven sozialen Beitrag zu leisten.
Gleichzeitig konnten Menschen über COSH! zu faireren Kaufentscheidungen finden, sei es durch transparente Informationen, durch Alternativen wie Secondhand, Tauschen, Mieten, Upcycling oder durch komplett konsumfreie Wege wie die Digital Wardrobe. Orientierung wird geboten, wie verantwortungsvollere Arbeitsbedingungen aussehen können.
Darüber hinaus haben wir erklärt, wie kulturelle Ausdrucksformen respektvoll genutzt werden können, warum bestimmte Machtstrukturen in globalen Lieferketten bestehen und wie schnell Arbeiter:innen weltweit von wirtschaftlichen Entscheidungen betroffen sind.
Der Social Impact von COSH! besteht nicht aus einem einzelnen Projekt, sondern aus vielen kleinen und größeren Schritten, die gemeinsam Wirkung entfalten.
Auch in diesem Jahr haben wir mit Menschen zusammengearbeitet, die gesellschaftlichen Wandel ins Rollen bringen. Dazu gehören vor allem Frauen-geführte Unternehmen, Unternehmer:innen mit Migrationsgeschichte sowie Marken, die inklusiv arbeiten – ob gender-divers, kulturell vielfältig oder sozial engagiert. Der Einsatz für eine geschlechterdiverse Gesellschaft bleibt weiterhin ein Schwerpunkt.
Initiativen wie Hul le Kes in Arnhem bieten Menschen mit mentalen Erkrankungen die Möglichkeit, durch therapeutische Näharbeit Struktur und mehr Ruhe zu finden. In Antwerpen bei REantwerp und in Nijmegen bei Fraenck entsteht soziale Teilhabe, indem Geflüchtete Zugang zu neuen beruflichen Möglichkeiten erhalten und langfristige Perspektiven aufgebaut werden. Remake Society bildet neue niederländische Staatsbürger:innen und Mütter, die Sozialhilfe beziehen, in Textilhandwerk aus, während JIWYA und Indikon in Indien sichere Arbeitsbedingungen, faire Löhne und die Wertschätzung traditionellen Handwerks fördern.
Solche Ansätze können zu sozialer Integration beitragen und Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen unterstützen.
Wir sprechen kontinuierlich über Menschenrechte in der Modeindustrie, zeigen Zusammenhänge zwischen Ausbeutung und globalen Lieferketten und schaffen durch solche Inhalte mehr Transparenz für Konsument:innen und Marken. Dabei beziehen wir auch Themen ein, die häufig im Hintergrund bleiben, etwa die Rolle von Secondhand-Systemen für die Arbeitsmarktintegration oder die Herausforderungen, denen Selbstständige in unserem Netzwerk täglich begegnen.
In diesem Jahr ist in der COSH!-Community und darüber hinaus viel entstanden, das sozialen Mehrwert geschaffen hat, und wir waren an verschiedenen Stellen unterstützend dabei. Wir haben Initiativen begleitet, die gemeinschaftliches Engagement stärken, den fairen Handel sichtbarer machen, soziale Teilhabe fördern und Menschen in herausfordernden Lebenslagen einbeziehen. Zudem war COSH! an Projekten beteiligt, die kulturelle Perspektiven auf Konflikte öffnen und globale Ungleichheiten im Abfallhandel thematisieren, darunter das Projekt Waste Colonialism in West-Vlaanderen, das kommunikativ unterstützt wurde.
Im Rahmen der EU Green Week durften wir Wissen teilen, das Bürger:innen und Unternehmen bei verantwortungsbewussteren Entscheidungen hilft. Ein weiteres Highlight war der IMEC Impact Award, der unser Engagement würdigte, bei allem stets Mehrwert an erster Stelle zu setzen. Diese Anerkennung trägt dazu bei, Themen rund um verantwortungsvolleren Konsum sichtbarer zu machen.
Die vielfältigen Begegnungen und Kooperationen dieses Jahres haben gesellschaftliche Themen vorangebracht und deutlich gemacht, wie viel positive Bewegung in unserem Umfeld steckt. Auch künftig möchten wir diese Entwicklungen stärken: Informationen sollen für alle zugänglich bleiben – mehrsprachig, kostenfrei und mit Möglichkeiten, die ohne Neukauf auskommen. Gleichzeitig werden wir weiterhin Missstände sichtbar machen, globale Ungleichheiten erklären und zeigen, wo faire Arbeitsbedingungen und gerechtere Lieferketten möglich sind.
COSH! möchte weiterhin lokale und soziale Unternehmer:innen begleiten, Initiativen unterstützen, benachteiligte Gruppen einbeziehen, und Vielfalt in Teams und Netzwerken weiter fördern.
Indem wir verantwortungsbewusste Marken und Projekte sichtbar halten, erhalten faire Arbeitsweisen mehr Aufmerksamkeit und Handlungsspielräume. So können auch im kommenden Jahr viele Schritte dazu beitragen, verantwortungsvollere Entscheidungen zu erleichtern und positive Veränderungen in der Modebranche voranzubringen.