15 Dezember 2024
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Errätst du die Marke? Die “unanständigen“ Marken von 2024 im Überblick
Der Weihnachtsmann prüft seine Liste – und einige Marken bekommen dieses Jahr nichts als Kohle! Im festlichen Geist von Weihnachten werfen wir einen Blick auf die größten Mode- und Beauty-Skandale des Jahres 2024. Von fragwürdigen ethischen Praktiken bis hin zu dreistem Greenwashing – diese Marken sorgten aus den falschen Gründen für Schlagzeilen.
Aber hier kommt der Clou: Wir geben dir drei heikle Hinweise zu jeder Marke, und du darfst raten, um wen es sich handelt!
SKIMS, die Shapewear-Marke von Kim Kardashian, stand dieses Jahr massiv in der Kritik. Der Remake Fashion Accountability Report 2024 bewertete die Marke mit der niedrigsten möglichen Punktzahl von 0/150 – gleichauf mit berüchtigten Unternehmen wie SHEIN. Der Bericht deckte auf, dass SKIMS kaum Transparenz in Bezug auf Arbeitspraktiken und Umweltauswirkungen zeigt. Trotz des hochkarätigen Images von Inklusivität wird der Marke vorgeworfen, Textilarbeiter:innen in Ländern wie Bangladesch und Vietnam auszubeuten, wo Löhne unter dem Existenzminimum liegen sollen.
Der Skandal entfachte erneut Empörung über die Marketingtaktiken von SKIMS, insbesondere die berüchtigte „Nipple-Bra“-Werbung aus dem Jahr 2023, die viele als misogyn und unsensibel bezeichneten. Obwohl Kardashian stets ihr Engagement für Inklusivität und Empowerment betont, führte ihr Schweigen zu Arbeitsrechten zu Kritik von Feminismus und Nachhaltigkeitsbefürworter:innen. Online-Kampagnen wie #PayYourWorkers trendeten in den sozialen Medien und forderten Veränderungen, doch die Marke bleibt unbeeindruckt. Aktivist:innen wie Ayesha Barenblat, CEO von Remake, verurteilten SKIMS dafür, Klimaveränderungen, die für viele real sind, zu verharmlosen, um mehr fossile Produkte zu verkaufen.
Dove, der Star im Portfolio von Unilever, geriet 2024 trotz der fortlaufenden „Real Beauty“-Kampagne stark in die Kritik. Greenpeace organisierte einen aufsehenerregenden Protest vor der Unilever-Zentrale in London, um auf die jährliche Produktion von 6,4 Milliarden Einweg-Plastikbeuteln des Unternehmens aufmerksam zu machen. Die Organisation warf Unilever vor, einer der größten Verursacher von Plastikverschmutzung in Südostasien zu sein, wo ein Großteil des Plastikmülls aus Dove-Produkten in den Ozeanen landet.
Die Nachhaltigkeits-Befürworterin Venetia La Manna kritisierte Dove für performative Kampagnen, die Selbstliebe propagieren, während sie gleichzeitig der Umwelt schaden. In einem Instagram-Post sagte La Manna: „Sie befeuern eine Umweltkatastrophe im Globalen Süden, die vor allem jungen Frauen und Mädchen schadet – genau denen, die sie angeblich unterstützen wollen.“
Die viel beworbene Victoria’s‑Secret-Modenschau 2024 sollte den Beginn einer neuen Ära für die Marke markieren, sorgte jedoch für erneute Kontroversen. Trotz Behauptungen von Inklusivität präsentierte die Show überwiegend dünne, weiße, cisgeschlechtliche Models, während Frauen in Plus-Size oder mit Behinderungen kaum vertreten waren. Verfechter:innen der Body-Positivity-Bewegung wie Jameela Jamil und Stephanie Yeboah verurteilten die Show scharf. Jamil geriet auf Twitter sogar in einen Streit mit einem Victoria’s‑Secret-Model und kritisierte die Zusammenarbeit mit einem transphoben und fettenfeindlichen Unternehmen.
Zudem versäumte es die Marke, die Folgen ihrer Verbindungen zu Jeffrey Epstein aufzuarbeiten, der eng mit dem ehemaligen CEO Leslie Wexner verbunden war. Wexners Verstrickung in Epsteins finanzielle Machenschaften bleibt ein Makel auf dem Image der Marke.
L’Oréal Paris geriet 2024 in einen schweren Skandal, als eine BBC-Recherche Kinderarbeit in der Jasmin-Lieferkette für ihre Luxusparfums aufdeckte. Die Enthüllung zeigte, dass Kinder im Alter von nur 10 Jahren unter gefährlichen Bedingungen in Ägypten arbeiteten, um die Jasminblüten zu ernten, die für hochpreisige Düfte benötigt werden. Obwohl L’Oréal rasch eine Stellungnahme veröffentlichte und erklärte, das Problem bereits vor der Ausstrahlung des Berichts behoben zu haben, warfen Kritiker:innen dem Unternehmen vor, nicht genug getan zu haben, um ethische Standards in der Lieferkette sicherzustellen.
Organisationen wie Ethical Consumer kritisierten L’Oréal zudem scharf für ihre Toxizität und gaben der Marke die schlechteste Bewertung in diesem Bereich. Auch in der Tierwohl-Bewertung schnitt das Unternehmen schlecht ab, da es weiterhin Produkte in China verkauft, wo Tierversuche gesetzlich vorgeschrieben sind.
Urban Outfitters stand 2024 weiterhin in der Kritik, weil das Unternehmen auf nicht nachhaltige Produktionspraktiken setzt und sich in der Vergangenheit kulturell angeeignet hat. Es stellte sich heraus, dass die „Urban Renewal“-Linie des Unternehmens, die als nachhaltig vermarktet wird, nur begrenzte Auswirkungen auf den Gesamtbestand hat, da weniger als 1 % der Produkte aus wirklich upgecycelten Materialien stammen. PETA führte Proteste gegen Urban Outfitters an, die sich gegen die Verwendung von aus Tieren gewonnenen Materialien richteten.
Darüber hinaus geriet der Einzelhändler unter Beschuss, weil er Produkte mit indianisch inspirierten Designs auf den Markt brachte, ohne die indigenen Schöpfer angemessen anzuerkennen oder zu entschädigen. Arbeitsrechtsgruppen warfen Urban Outfitters außerdem vor, in seiner Lieferkette weiterhin auf unethische Arbeitsbedingungen zu setzen. Auch bei Good On You schneidet die Marke in Sachen Transparenz sehr schlecht ab.
In dieser Weihnachtssaison lohnt es sich, einen Moment innezuhalten und die ethischen Praktiken der Marken zu hinterfragen, die wir unterstützen. Diese Unternehmen mögen Glanz und Glamour versprühen, doch ihre Skandale zeigen: Ruhm bedeutet nicht automatisch Fairness. Von Umweltzerstörung bis hin zu Menschenrechtsverletzungen hat uns das Jahr 2024 verdeutlicht, warum es wichtiger denn je ist, Unternehmen zur Rechenschaft zu ziehen. Hoffen wir, dass im nächsten Jahr mehr Marken vom „bösen“ auf die „gute“ Liste kommen – durch echte Veränderungen, die den Arbeiter:innen, dem Planeten und den Verbraucher:innen gleichermaßen zugutekommen.
15 Dezember 2024
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