Diese Barbie sorgt sich um Nachhaltigkeit!

Genau wie der Rest der Welt, bist auch du wahr­schein­lich von der größ­ten Block­bus­ter-Film­wel­le erfasst wor­den, die die Welt erobert und welt­weit fast 1,2 Mil­li­ar­den Dol­lar ein­ge­spielt hat. Ange­fan­gen bei Bar­bies Ein­fluss auf die femi­nis­ti­sche Bewe­gung bis hin zu die­sem Film, der eine wich­ti­ge his­to­ri­sche Iko­ne nutzt, um eine schö­ne Bot­schaft über Gleich­be­rech­ti­gung und Femi­nis­mus zu ver­brei­ten, ist Bar­bies bedeu­ten­der kul­tu­rel­ler Ein­fluss unbe­streit­bar. Als jemand, der von dem wun­der­schö­nen Mono­log von Ame­ri­ca Fer­rera zu Trä­nen gerührt wur­de, tut es weh, Bar­bie Land, das weit von der Per­fek­ti­on ent­fernt ist, auf den Boden der Rea­li­tät zurück­zu­ho­len. Es ist zwar alles gut und schön, einen guten Film zu genie­ßen, aber es liegt in unse­rer Ver­ant­wor­tung als Zuschauer:innen, die Bot­schaft des Films von den Gold­grä­bern zu tren­nen, die ver­su­chen, damit Geld zu ver­die­nen, wäh­rend sie unse­re Begeis­te­rung aus­nut­zen. Wie Weird Bar­bie es tref­fend aus­drückt: Du sollst die Wahr­heit wis­sen. Also, lass uns ins Detail gehen.

MAT­TEL – Ist das Leben in Plas­tik nicht so fantastisch?

Bevor der Film die Wen­de brach­te, stan­den Mat­tel und sei­ne Bar­bies wegen ihrer toxi­schen Dar­stel­lung, phy­sisch sowie psy­chisch, in der Kri­tik. Phy­sisch sind die­se Spiel­zeu­ge für Kin­der gesund­heits­ge­fähr­dend und haben nega­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Umwelt und die Arten­viel­falt durch leicht ver­schluck­ba­re Nano- und Mikro­plas­tik. Psy­chisch hat Bar­bie im Lau­fe der Zeit eine direk­te und indi­rek­te Rol­le bei der Ent­ste­hung zahl­rei­cher Pro­ble­me in Bezug auf das Selbst­bild gespielt und Gene­ra­tio­nen von Mäd­chen nega­tiv beein­flusst, die glau­ben, dass sie einem bestimm­ten, schlan­ke­ren Kör­per­typ ent­spre­chen müs­sen. Zuzüg­lich ver­mit­teln die Pup­pe und ihr Zube­hör Kin­dern den Glau­ben, dass das Glück vom Kon­sum abhängt.

Kin­der, die beein­flusst wur­den, sind somit zu Erwach­se­nen her­an­ge­wach­sen, die sich leicht zum über­mä­ßi­gen Kon­sum ver­lei­ten las­sen, sub­til gesteu­ert durch eine Pup­pe und ihren Film, und dies hat einen Teu­fels­kreis ent­ste­hen las­sen. Wir dür­fen uns nicht in Mat­tels Mar­ke­ting­stra­te­gien ver­lie­ren und die nach wie vor bestehen­den Pro­ble­me vergessen.

Als Ant­wort auf die Umwelt­pro­ble­me hat Mat­tel sei­ne Nach­hal­tig­keits­vi­si­on für 2030 vor­ge­stellt, zu der vie­le Zie­le gehö­ren, wobei das größ­te dar­in besteht, bis 2030 voll­stän­dig auf natür­li­che Mate­ria­li­en und recy­cel­ten Kunst­stoff umzu­stei­gen. Sie haben ein Rück­nah­me-Pro­gramm ein­ge­führt, um die­sen Pro­zess des Plas­tik­re­cy­clings zu begin­nen, und haben auch ande­re Fort­schrit­te her­vor­ge­ho­ben, wie die Ver­wen­dung von 95% Forest Ste­ward­ship Coun­cil (FSC) zer­ti­fi­zier­tem Mate­ri­al in ihrer Ver­pa­ckung. Sie haben auch eine Linie von Öko-Kar­rie­re Bar­bie-Pup­pen ein­ge­führt, die haupt­säch­lich aus recy­cel­tem Kunst­stoff her­ge­stellt sind. Das ist zwar lobens­wert, aber recy­cel­ter Kunst­stoff hebt nicht zwangs­läu­fig die gesund­heits­schäd­li­chen Aspek­te der Pro­duk­te oder die nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen von Plas­tik auf die Arten­viel­falt auf.

Aber wir bei COSH! haben gute Nach­rich­ten! Es gibt ande­re Spiel­zeu­ge ohne gesund­heit­lich bedenk­li­che Inhalts­stof­fe.

Man kann umwelt­freund­li­che und ungif­ti­ge Spiel­zeu­ge für Kin­der in Geschäf­ten wie BUUF, De Kro­ko­dil, Lun­ab­loom und vie­len wei­te­ren Second-Hand-Läden fin­den, die auf unse­rer COSH!-Übersichtskarte zu fin­den sind. Dabei kann man auch in klei­ne­re, loka­le Mar­ken und die loka­le Wirt­schaft inves­tie­ren und auto­ma­tisch eine Viel­zahl ande­rer posi­ti­ver nach­hal­ti­ger Effek­te erzie­len.

Nach­dem wir die zahl­rei­chen Pro­ble­me der Bar­bie-Pup­pe auf­ge­zeigt haben, öff­nen wir eine wei­te­re Büch­se der Pan­do­ra – die Hyper­kon­sum­ge­sell­schaft! Das genia­le Mar­ke­ting­team des Bar­bie-Films hat indi­rekt einen vor­über­ge­hen­den Auf­schwung der Klei­dungs­trends auf der gan­zen Welt aus­ge­löst, indem es far­ben­fro­he, syn­the­ti­sche Klei­dung im Stil der frü­hen 2000^er Jah­re wie­der in Mode gebracht hat. Plötz­lich hat jeder ein unkon­trol­lier­ba­res Ver­lan­gen, leuch­ten­des Pink zu tra­gen, weil, wie soll die Gesell­schaft sonst wis­sen, dass man cool ist? 

Fast-Fashion- und Kos­me­tik­mar­ken nutz­ten die Gele­gen­heit, neue Kol­lek­tio­nen sofort auf den Markt zu brin­gen, die die Ber­ge von Tex­til­ab­fäl­len im Glo­ba­len Süden ver­grö­ßern und die Aus­wir­kun­gen des Abfall­ko­lo­nia­lis­mus ver­schlim­mern wer­den. Dar­über hin­aus wer­den die hohen Men­gen an Mikro­plas­tik aus die­sen syn­the­ti­schen Klei­dungs­stü­cken frü­her oder spä­ter wie­der in unse­ren Kör­per gelan­gen.

Eine schnel­le Suche auf Vin­ted zeigt die hyper­schnel­le, linea­ren Kon­sum-Abfol­ge die­ser Bar­bie-inspi­rier­ten Fast-Fashion-Klei­dungs­stü­cke, wobei der längs­te Scroll nur zu Arti­keln führt, die vor gera­de ein­mal zwei Tagen hoch­ge­la­den wur­den. Dies unter­streicht die Nai­vi­tät von Verbraucher:innen und unse­re Anfäl­lig­keit für die Hyper­kon­sum­sche­ma­ta der Fast-Fashion-Mar­ken, die uns gegen­über den Pro­ble­men, die mit unse­rer Teil­nah­me an schein­bar ​“unschul­di­gen” Trends ein­her­ge­hen, blind hal­ten wollen.

Abge­se­hen von den offen­sicht­li­chen Umwelt­aus­wir­kun­gen des ver­mehr­ten Abfalls von syn­the­ti­scher Klei­dung gibt es auch ethi­sche Aspek­te zu berück­sich­ti­gen. Der Film pro­kla­miert: ​“Bar­bie ist all die­se Frau­en. Und all die­se Frau­en sind Bar­bie.” Aber wir ver­ges­sen oft, wer tat­säch­lich unter die­sem Trend lei­det: die Bar­bies und Kens am unte­ren Ende der Mode-Nah­rungs­ket­te, näm­lich die Arbeiter:innen in der Beklei­dungs­in­dus­trie. 

Sich der Kon­sum­ein­la­dung der Fast-Fashion-Mar­ken hin­zu­ge­ben, steht im kras­sen Wider­spruch zur gesam­ten Bot­schaft des Films, die unge­hör­ten Stim­men zu erhe­ben. Selbst Bar­bie soll­te damit begin­nen zu fra­gen: ​“Wer hat mich gemacht?” Die Ant­wort könn­te nicht so para­die­sisch sein, wie die Strand­sze­nen, in denen sie häu­fig dar­ge­stellt wird.

Der Film erhielt das Gol­de­ne Sie­gel der Envi­ron­men­tal Media Asso­cia­ti­on (EMA), was auf eine hohe Nach­hal­tig­keit am Set und bei der Pro­duk­ti­on hin­weist. Ohne wei­te­re Details über das recht plas­tik­ar­ti­ge Set kön­nen wir die Gül­tig­keit die­ser Aus­sa­ge jedoch nicht bestä­ti­gen. Wir befür­wor­ten, einen unter­halt­sa­men Film zu genie­ßen, anstatt dem initi­ier­ten Kon­sum­wahn der Fast-Fashion-Mar­ken, die davon pro­fi­tie­ren, zu ver­fal­len. Wir sind hier, um dir bei der Suche nach nach­hal­ti­ge­ren Alter­na­ti­ven zu helfen.

Wenn kräf­ti­ges Pink nicht dei­ne Lieb­lings­far­be ist, du aber dei­ne Soli­da­ri­tät mit der femi­nis­ti­schen Bewe­gung zum Aus­druck brin­gen möchtst, lass dich von der bezau­bern­den Welt der Klei­der­ver­mie­tung inspi­rie­ren. Dies ist die idea­le Mög­lich­keit, auf den Zug mit auf­zu­sprin­gen oder dein nächs­tes Bar­bie-inspi­rier­tes Hal­lo­ween-Kos­tüm ohne Schuld­ge­füh­le zu mie­ten. Ent­de­cke eine umfang­rei­chen Samm­lung in Lena Fashion Libra­ry oder erkun­de die far­ben­fro­hen Som­mer­kol­lek­tio­nen von WAUW­c­lo­set, die den Geist von Bar­bie verkörpern.

Für die­je­ni­gen, die Bar­bie­co­re-Mode lang­fris­tig in ihren Klei­der­schrank inte­grie­ren möch­ten, hat COSH! eine Lösung. Schau dir Cap­su­le Stu­dio für auf­fäl­li­ge Power-Anzü­ge an, ob du nun den Gerichts­saal erobern oder in einem leuch­tend pink­far­be­nen Som­mer­kleid in die Fuß­stap­fen von Elle Woods tre­ten möchtest. 

Wer eher eine mini­ma­lis­ti­sche Bar­bie (oder Ken) ver­kör­pen möch­te, soll­te einen Blick auf Colorful Stan­dard für nach­hal­ti­ge, hoch­wer­ti­ge All­tags­ba­sics in einer Viel­zahl von leuch­ten­den Far­ben werfen.

Wenn man der Ver­su­chung von Pink nicht wider­ste­hen kann, kann man sich auch für einen Vin­ta­ge-Bar­bie-Look von Seven­tyO­ne Bel­gi­um oder Oxfam ent­schei­den. In die­sen Schatz­kam­mern für vin­ta­ge-inspi­rier­te Klei­dung, sowohl Erst- als auch Second­hand wird man garan­tiert fündig.

Für wah­re Vin­ta­ge-Fun­de und ver­träum­te Bar­bie­co­re-Ele­men­te lädt Vin­ta­ge Jungle ein. Für die­je­ni­gen, die luxu­riö­se Second­hand-Mode suchen, bie­tet De Ruil­hoek den Weg zu nach­hal­ti­gem Luxus.

Sti­let­tos oder Birkenstocks?

Offen­sicht­lich haben vie­le Men­schen einen prak­ti­sche­ren Ansatz für die Rea­li­tä­ten des All­tags ent­wi­ckelt, wie der stei­gen­de Absatz von Bir­ken­stock-Schu­hen zeigt. Den­noch soll­ten wir uns fra­gen, wie stark das Umwelt­be­wusst­sein über die­se Mar­ke tat­säch­lich geför­dert wird. Man kann Bir­ken­stock-Schu­he bei PURE mechelen erwer­ben oder ähn­li­che Mar­ken wie Asportu­gue­sas bei Zap­pa in Ant­wer­pen. Umwelt­freund­li­che, vega­ne Optio­nen wie Zou­ri oder Baa­buk sind in ver­schie­de­nen Super­goods-Geschäf­ten auf unse­rer Kar­te zu ent­de­cken. Wer­fe einen Blick auf unse­re Kar­te, um eine noch brei­te­re Aus­wahl an nach­hal­ti­gen Schu­hen zu finden.

Ähn­lich wie in der Fast-Fashion-Indus­trie sind die meis­ten von uns über die Details hin­ter Bar­bie Land im Dun­keln gelas­sen wor­den, abge­se­hen von der attrak­ti­ven Ober­flä­che. Hin­ter den rosa Klei­dungs­stü­cken ver­birgt sich eine Schat­ten­sei­te der Kon­sum­in­dus­trie, die drin­gend mehr Trans­pa­renz erfor­dert. Hier eine Film­idee: Bar­bie ver­hin­dert, dass Bar­bie Land zu einer Müll­de­po­nie für Kon­sum wird. Dies kann nur gesche­hen, wenn wir als Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­cher dies einfordern.

Auf per­sön­li­cher Ebe­ne soll­ten wir die femi­nis­ti­sche Bot­schaft des Films als Meta­pher für sämt­li­che zugrun­de lie­gen­den Pro­ble­me betrach­ten, sei es die Umwelt­aus­wir­kung oder die ethi­sche Behand­lung der Arbei­te­rin­nen und Arbei­ter in der Beklei­dungs­in­dus­trie. Letzt­end­lich kann Femi­nis­mus nicht exis­tie­ren, ohne alle ande­ren Aspek­te der Nach­hal­tig­keit anzu­spre­chen, ein­schließ­lich Umwelt­aus­wir­kun­gen und ethi­scher Arbeits­be­din­gun­gen. Wenn der nächs­te gro­ße Film die Mode­trends beein­flusst, ste­hen wir bei COSH! bereit, um dir Ideen zu lie­fern, wie man den Film genie­ßen kann, ohne den kon­sum­för­dern­den Stra­te­gien der Fast-Fashion-Mar­ken zu erlie­gen.

Möch­test du erfah­ren, wie du ein Leben voll Plas­tik ent­kom­men kannst? Mel­de dich für unse­ren News­let­ter an!