9 Oktober 2024
Die CSRD im Überblick: Nachhaltigkeitsanforderungen aufgeschlüsselt
- Greenwashing
Entschlüsselung umweltfreundlicher Botschaften
In der heutigen Welt, in der Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung gewinnt, werden sich die Verbraucher*innen den Umweltauswirkungen ihrer Kaufentscheidungen immer bewusster. Als Reaktion auf diese wachsende Nachfrage nach transparenten und vermeintlich umweltfreundlichen Produkten führte die Europäische Union die Green-Claims-Richtlinie ein, die einen Teil der Green-Claims-Verordnung darstellt, zum Schutz der Verbraucher*innen vor falschen oder irreführenden Angaben.
In diesem Artikel befassen wir uns mit der Geschichte, dem aktuellen Umfeld, dem Geltungsbereich und den Anforderungen sowie den Möglichkeiten, die die Green-Claims-Richtlinie bietet. Wir werden auch untersuchen, wie COSH! als Online-Plattform zur Förderung lokaler, nachhaltigerer Modehändler*innen bei der Einhaltung dieser Richtlinie unterstützen und Verbraucher*innen vor Fehlentscheidungen schützen kann. Mit der Richtlinie über die Befähigung der Verbraucher*innen zum umweltgerechten Handeln (EmpCo) und der Green-Claims-Richtlinie will die EU gegen Greenwashing vorgehen und EU-weite Standards für die Verwendung von Umweltaussagen festlegen.
Laut einer Studie der EU-Kommission aus dem Jahr 2020 können 53,3 % der untersuchten Umweltaussagen als vage, irreführend oder unbegründet eingestuft werden. Die Green-Claims-Richtlinie wurde mit dem Ziel eingeführt, irreführende Umweltaussagen von Unternehmen zu verhindern. Sie wurde eingeführt, um sicherzustellen, dass die Verbraucher*innen Zugang zu genauen und zuverlässigen Informationen über die Umweltauswirkungen der von ihnen gekauften Produkte haben. Durch die Regulierung umweltbezogener Angaben versucht die Richtlinie, Transparenz, Vertrauen und Nachhaltigkeit auf dem Markt zu fördern.
Mit der zunehmenden Bedeutung von Nachhaltigkeit begannen die Händler*innen, „grüne“ Bilder, Slogans und Etiketten zu verwenden, um den Absatz zu steigern. Da diese Behauptungen nicht immer wahr, zuverlässig oder vollständig sind, verwirren sie die Verbraucher*innen. Darüber hinaus schaden sie auch Unternehmen, die sich intensiv um die Verbesserung ihrer Nachhaltigkeit bemühen und oft viel Zeit und Ressourcen in die Verwendung nachhaltigerer Materialien und Verfahren investieren. Die Verbraucher*innen verlieren ihr Vertrauen in Umweltaussagen, weil es schwer zu erkennen ist, welche Unternehmen wirklich nachhaltiger arbeiten oder ob es sich nur um eine Marketingkampagne handelt.
Die Verordnung zielt darauf ab, die Regeln für umweltbezogene Angaben in der gesamten Europäischen Union zu harmonisieren und gleiche Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen zu schaffen. In den Medien gab es bereits eine Reihe von Warnungen gegenüber dem Nachhaltigkeitsmarketing verschiedener Unternehmen. Diese wurden jedoch nicht auf der Grundlage der Green Claims Directive ausgesprochen, sondern auf der Grundlage des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG/DE; ACM/NL; WHPC/BE). Obwohl dieses Gesetz das Thema Green Claims nicht explizit behandelt, ist Greenwashing ein Spezialfall der Irreführung. Auf dieser Rechtsgrundlage können bestimmte Werbemaßnahmen bereits als irreführend abgemahnt und gerichtlich verboten werden.
Obwohl die Green Claims Directive noch in Bearbeitung ist und nach ihrer endgültigen Verabschiedung innerhalb von zwei Jahren von jedem EU-Mitgliedstaat in nationales Recht umgesetzt werden muss, hat sie bereits jetzt erhebliche Auswirkungen auf die Unternehmenstätigkeit. Um Greenwashing zu vermeiden, zwingt sie die Unternehmen zu transparenteren Angaben über die Umweltvorteile ihrer Produkte. Infolgedessen sind die Verbraucher*innen besser informiert und können eine nachhaltigere Wahl treffen.
Die Green-Claims-Richtlinie wurde im März 2024 vorab angenommen, und die endgültige Genehmigung durch den Europäischen Rat wird 2025 erfolgen. Die Umsetzung in nationales Recht für jeden Mitgliedstaat wird innerhalb von 2 Jahren, bis 2027, erfolgen.
Heutzutage ist Nachhaltigkeit für die meisten Verbraucher*innen ein zentrales Anliegen, und in dieser Hinsicht ist die Verordnung über umweltbezogene Produktangaben von großer Relevanz und Bedeutung. Sie stellt sicher, dass die Unternehmen ihrer Verantwortung für die Umwelt gerecht werden, und gibt den Verbraucher*innen die Informationen an die Hand, die sie benötigen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Durch die Einhaltung der Verordnung können die Unternehmen Vertrauen und Loyalität bei ihren Kund*innen aufbauen.
Die Green-Claims-Richtlinie gilt für alle in der Europäischen Union tätigen Unternehmen, die umweltbezogene Aussagen über ihre Produkte oder Dienstleistungen machen. Dazu gehören auch Modehändler*innen und Marken, die ihre Produkte als “nachhaltig” oder “umweltfreundlich” bewerben. Es ist wichtig, die in der Richtlinie festgelegten Anforderungen zu verstehen und einzuhalten, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Die Green-Claims-Verordnung legt spezifische Anforderungen für Unternehmen fest, die umweltbezogene Angaben machen. Zu diesen Anforderungen gehört, dass die Angaben klar, genau und begründet sein müssen. Die Unternehmen müssen ihre Behauptungen mit Beweisen untermauern und Übertreibungen oder Zweideutigkeiten vermeiden. Außerdem verbietet die Verordnung den Unternehmen, Behauptungen aufzustellen, die für die Verbraucher*innen irrelevant oder irreführend sind. Eine verlässliche Beweisführung kann durch eine Lebenszyklusanalyse (LCA) oder einen Produkt-Umwelt-Fußabdruck (PEF) für einzelne Produkte unterstützt werden. Diese Forderung basiert auf Vertrauen und Transparenz in der entsprechenden Lieferkette, um einen einfachen Zugang zu relevanten Informationen zu ermöglichen.
Als allgemeine Strategie zur Förderung des nachhaltigen Konsums hat die EmpCo (Empowering Consumers for the Green Transition), die auch Teil der Green-Claims-Verordnung ist, bereits die folgenden Begriffe verboten:
1. Verwende korrekte, klare, spezifische und vollständige Angaben zur Nachhaltigkeit.
2. Untermauer Angaben zur Nachhaltigkeit mit Fakten und halte sie auf dem neuesten Stand.
3. Mache faire Vergleiche mit anderen Produkten oder Wettbewerbern.
4. Beschreibe die zukünftigen Nachhaltigkeitsziele in konkreten und messbaren Begriffen.
5. Stelle sicher, dass die visuellen Angaben und Etiketten für die Verbraucher*innen hilfreich und nicht verwirrend sind.
(basierend auf den Richtlinien der niederländischen Verbraucher- und Marktbehörde, 2023)
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Die Einhaltung der Green Claims Directive bietet zahlreiche Vorteile und Nutzen für Modehändler*innen und Unternehmen. Zum einen können sich Betriebe dadurch von ihren Mitbewerber*innen abheben, indem das Engagement für Nachhaltigkeit demonstriert wird. Indem transparente und genaue Informationen über die Umweltauswirkungen der Produkte bereitgestellt werden, können Unternehmen Vertrauen und Loyalität bei umweltbewussten Verbraucher*innen aufbauen. Die Einhaltung der Richtlinie hilft den Betrieben auch, rechtliche Probleme und mögliche Rufschädigung zu vermeiden.
Durch die Einhaltung der Green Claims Directive können Unternehmen Wachstums- und Entwicklungschancen nutzen. Nachhaltige Mode ist ein schnell wachsender Markt. Indem man Angaben mit den Anforderungen der Richtlinie in Einklang bringt, können Unternehmen diesen Markt erschließen und einen größeren Kundenstamm ansprechen. Die Einhaltung der Verordnung ermutigt die Betriebe auch, nachhaltigere Praktiken einzuführen, was zu Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen führt.
Stell dir vor: Man schlendert durch die Gänge des Lieblingsmodegeschäfts und sieht sich die vielen Produkte an, die als „umweltfreundlich“, „grün“ oder „nachhaltig“ gekennzeichnet sind. Aber woher weiß man, ob diese Angaben echt sind? Hier kommt die Green Claims Directive ins Spiel – unser Verbündeter, wenn es darum geht, die Wahrheit hinter dem Umweltmarketing zu entschlüsseln.
Was bedeutet die Green Claims Directive also für einen selbst? Zunächst einmal geht es hier um Transparenz. Hinter jeder grünen Behauptung, die auf einem Produktetikett steht oder in einer Fernsehwerbung gebrüllt wird, stehen handfeste Beweise. Die Unternehmen sind nun verpflichtet, ihre Umweltbehauptungen mit soliden Beweisen zu untermauern, so dass man sicher sein kann, dass das, was man kauft, auch wirklich der Wahrheit entspricht.
Und wenn ein Unternehmen vom Pfad der Wahrheit abweicht, kann man sicher sein, dass daraus Konsequenzen resultieren. Die nationalen Behörden sind jetzt befugt, gegen Unternehmen vorzugehen, die irreführende grüne Marketingpraktiken anwenden, um einen selbst und andere Verbraucher*innen davor zu schützen, Opfer von Greenwashing zu werden.
Aber die Sache ist die: Die Richtlinie über umweltbezogene Angaben kann ohne eine aktive Verbraucher*innen Mitwirkung nur sehr wenig ausrichten. Als kluge, konsumierende Person hat man es in der Hand, von den Marken, die man unterstützt, Ehrlichkeit und Integrität zu verlangen. Indem man sich informiert, Fragen stellt und Unternehmen zur Verantwortung zieht, kann man positive Veränderungen herbeiführen und einen Markt gestalten, dem Nachhaltigkeit genauso wichtig ist wie einem selbst.
Wenn man also das nächste Mal vor einem Regal voller „grüner“ Produkte steht, denke an die Green Claims Directive – den Leitfaden für eine informierte und umweltbewusste Entscheidung. Gemeinsam können wir eine strahlende, grünere Zukunft für die kommenden Generationen schaffen.
COSH! ist eine Online-Plattform, die lokale Modehändler*innen in Belgien, den Niederlanden, Deutschland und Spanien fördert, die einen positiven Einfluss ausüben wollen. Im Rahmen unserer Dienstleistungen bieten wir den Unternehmen in unserem Netzwerk Unterstützung und Beratung, um die Einhaltung der Green-Claims-Richtlinie sicherzustellen. COSH! stellt Ressourcen und Fachwissen zur Verfügung, damit die Umweltauswirkungen ihrer Produkte genau kommuniziert werden können. Durch die Zusammenarbeit mit COSH! erhalten Modehändler*innen und Unternehmen Zugang zu dem Wissen und den Instrumenten, die sie benötigen, um die Anforderungen der Richtlinie zu erfüllen.
COSH! geht über die bloße Unterstützung von Modehändler*innen und Unternehmen bei der Einhaltung der Green-Claims-Richtlinie hinaus. Wir bemühen uns, die Informationen interessant und einzigartig zu gestalten und wiederholte Inhalte, die auf anderen Plattformen zu finden sind, zu vermeiden. Durch die Nutzung des Fachwissens von COSH! können Unternehmen nicht nur die Anforderungen der Richtlinie erfüllen, sondern sich auch auf dem Markt abheben, indem sie ihren Kund*innen ansprechende und informative Inhalte bieten. COSH! bietet eine umfassende Lösung für Modehändler*innen und Unternehmen, die sich in der komplexen Landschaft der Nachhaltigkeit und des grünen Marketings zurechtfinden wollen.
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Die Green-Claims-Richtlinie als Teil der Green-Claims-Verordnung spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Transparenz und Nachhaltigkeit auf dem Markt. Sie legt klare Anforderungen und Verpflichtungen für Unternehmen fest, die umweltbezogene Angaben machen, und bietet Möglichkeiten für Wachstum und Entwicklung, indem sie durch Transparenz Vertrauen schafft. Durch eine Partnerschaft mit COSH! können Modehändler*innen und Unternehmer die Einhaltung der Richtlinie sicherstellen und ihr Fachwissen nutzen, um sich auf dem Markt zu profilieren. Gemeinsam können wir eine nachhaltigere Zukunft für die Modeindustrie schaffen.
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