29 Oktober 2024
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Aktueller “Tailoring Responsibility Report” zeigt, dass moderne Sklaverei immer noch in Mode ist
Der aktuelle “Tailoring Responsibility Report: Tracing Apparel Supply Chains from the Uyghur Region to Europe” bietet einen schrecklichen Einblick in die absichtlich verflochtenen Geschäftsstrukturen und erschreckenden Verbindungen zwischen den europäischen Modemärkten und der Zwangsarbeit von Uiguren, nordkoreanischen Flüchtlingen und anderen Minderheiten in China.
Diese gemeinsame Anstrengung des Uyghur Rights Monitor, des Helena Kennedy Centre for International Justice an der Sheffield Hallam University und des Uyghur Center for Democracy and Human Rights hat aufgedeckt, dass eine beträchtliche Menge an Kleidung, die durch die systematische Zwangsarbeit von Uiguren und anderen gefährdeten Minderheiten, ohne jegliche Beschränkungen in die Europäische Union gelangt. Obwohl das Problem vor vier Jahren globale Ausmaße angenommen hat, geht es weiter wie gewohnt.
Der Bericht konzentriert sich auf vier große chinesische Zulieferer – die Hejiang Sunrise Garment Group, die Beijing Guanghua Textile Group, die Anhui Huamao Group und die Xinjiang Zhongtai Group – und deckt neben zahlreichen anderen Menschenrechtsverletzungen, methodisch ideologische Schulungen, Überwachung, Zwangsumsiedlungen und Zwangsarbeit auf.
Dieser Bericht ist ein kritischer und vielfältiger Einblick in die systematische Unterdrückung von Uiguren, Kasachen, Kirgisen, Nordkoreanern und anderen Minderheiten in der autonomen Region Xinjiang-Uigur (XUAR). Der Einsatz von Zwangsarbeit durch die Regierung der VR China ist kein Einzelfall von Ausbeutung. Vielmehr dienen die verwirrenden Strukturen von Tochtergesellschaften und Eigentümern dazu, die von der Regierung finanzierte Unterdrückung zu verschleiern, die durch Zwangsmigration, kulturelle Auslöschung und intensive Überwachung gekennzeichnet ist.
Das uigurische Zwangsarbeitssystem funktioniert über drei Hauptmechanismen: Zwangsversetzung, Arbeit in Internierungslagern und Gefängnisarbeit. Das Ausmaß dieser Programme ist unvorstellbar, und Millionen von Menschen sind diesem Unterdrückungsapparat ausgesetzt. Das Vorgehen der VR China ist nicht nur ausbeuterisch, sondern auch kulturell völkermörderisch. Sie zielt darauf ab, die kulturellen und gemeinschaftlichen Bindungen, die das uigurische Volk ausmachen, zu zerstören.
Die Lieferketten der Europäischen Union, die Top Marken und unsere Kleiderschränke sind tief in diese Menschenrechtskrise verwickelt. In der EU ansässige Unternehmen, darunter zahlreiche Luxusmarken wie Boss, Prada, Ralph Lauren oder Max Mara und beliebte Marken wie Zara, Massimo Dutti und Mango, sind über ihre Zulieferer direkt mit Zwangsarbeit verbunden. Trotz angeblicher Sorgfaltspflicht bestehen diese Verbindungen fort. Dies ist vor allem auf das politische und rechtliche Umfeld in der Region zurückzuführen, das aussagekräftige Prüfungen unmöglich macht. Diese Situation ist jedoch branchenweit bekannt.
Vor vier Jahren waren drastische gesetzliche Maßnahmen erforderlich, um den Zustrom von in Zwangsarbeit hergestellten Waren auf dem EU-Markt zu verhindern. Die USA haben den Uyghur Forced Labour Prevention Act bereits wirksam umgesetzt. Seit der ersten Aufdeckung dieses fortwährenden Skandals bleibt das Problem in der EU ungelöst. Das ist inakzeptabel! Die Marken führen eindeutig keine gründliche Sorgfaltsprüfung durch und vertrauen einfach ihren Lieferanten weiterhin. Beide Parteien scheffeln Gewinne, die, offen gesagt, Millionen von unbezahlten Arbeitern gestohlen werden, die sklavenähnlichen Bedingungen ausgesetzt sind. Durch komplexe und undurchsichtige Geschäftsstrukturen können chinesische Produktionsunternehmen leicht behaupten, dass ihre Unterlagen “keine Kontamination aus der uigurischen Region” zeigen, da die Verantwortung strategisch verschoben wird.
Glücklicherweise hat diese Situation zu Bemühungen geführt, eine wichtige Richtlinie über die Sorgfaltspflicht von Unternehmen und eine Verordnung zum Verbot von Zwangsarbeit im Eiltempo zu verabschieden. Mit der Verabschiedung dieser Gesetze wird in den kommenden Wochen und Monaten gerechnet – trotz der zu erwartenden Anfechtungen durch mächtige Lobbys und einige EU-Mitgliedstaaten.
Die bevorstehenden “Trilog”-Verhandlungen zwischen der Europäischen Kommission, dem Parlament und dem Rat werden für die Erschaffung und Umsetzung wirksamer Rechtsvorschriften entscheidend sein. Kontinuierliche Unterstützung und Sensibilisierung sind entscheidend für die erfolgreiche Realisierung dieser Gesetze. Daher können wir nicht länger unsere Augen vor den menschlichen Kosten verschließen, die durch die uigurische Zwangsarbeit in unserer Kleidung entstehen.
Als weltweit führendes Unternehmen, das sich für Menschenrechte und Nachhaltigkeit einsetzt, muss die EU die Herausforderung annehmen und dafür sorgen, dass ihre Märkte und unsere Kleiderschränke nicht zu einem Zufluchtsort für Produkte werden, die aus Unterdrückung und Leid stammen. Als Verbraucher können wir Druck ausüben, indem wir das Bewusstsein schärfen und unsere Empörung zum Ausdruck bringen, damit das Problem nicht unter den Teppich gekehrt wird. Das Uyghur Human Rights Project stellt acht wirkungsvolle Schritte vor, die jeder Einzelne unternehmen kann, um aktiv dazu beizutragen, die ständige Ausbeutung und Unterdrückung der uigurischen Diaspora zu beenden.
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