CARHARTT

Car­hartt bie­tet den Fabrik­ar­bei­tern ein gutes Umfeld, gute Arbeits­be­din­gun­gen und fai­re Löh­ne auf der Grund­la­ge von Gewerk­schafts­ver­hand­lun­gen. Das urps­rüng­li­che Ziel war nicht nur, pro­fi­ta­bel zu sein, son­dern ​“das Rich­ti­ge und Fai­re zu tun”. Wenn das Unter­neh­men Gewinn machen wür­de, wäre das großartig.

Ange­fan­gen hat alles mit ein­fa­chen Den­im-Over­alls für Maschi­nis­ten. Seit­dem stellt die Car­hartt-Fami­lie immer noch Arbeits­klei­dung her, aber seit 1989 auch Frei­zeit­klei­dung, die im All­tag getra­gen wer­den kann. Ska­ter­boys sind gro­ße Fans die­ser ame­ri­ka­ni­schen Marke.

Ein Drit­tel der Kol­lek­tio­nen wird in der mar­ken­ei­ge­nen Fabrik in Tune­si­en her­ge­stellt. Die Fabrik wur­de 2014 nach SA8000 zer­ti­fi­ziert (der Nach­weis wird nicht erbracht). 

Die­ses Manage­ment­sys­tem zur Ein­hal­tung von Sozi­al­stan­dards hilft Car­hartt bei der Über­wa­chung der Arbeits­be­din­gun­gen in der Fabrik. Die Mar­ke arbei­tet auch mit Lie­fe­ran­ten in Chi­na, Kam­bo­dscha, Viet­nam, Indi­en, Paki­stan und Ban­gla­desch zusam­men. Car­hartt erwar­tet von die­sen Lie­fe­ran­ten, dass sie den unter­zeich­ne­ten Ver­hal­tens­ko­dex der Mar­ke befol­gen. Die­ser basiert auf den Kern­kon­ven­tio­nen der Inter­na­tio­na­len Arbeits­or­ga­ni­sa­ti­on und der All­ge­mei­nen Erklä­rung der Menschenrechte.

Seit 2017 hat die Mar­ke begon­nen, Bio-Baum­wol­le in ihre Kol­lek­tio­nen zu inte­grie­ren. Ab der Früh­jahr/­Som­mer-Kol­lek­ti­on 2020 wer­den die typi­schen Can­vas-Baum­woll­ja­cken und alle Work­wear-Hosen aus Bio-Baum­wol­le her­ge­stellt. Nur bei 100% Baum­wol­le sind die Stoff­zu­sam­men­set­zun­gen vor­han­den und nicht bei Pro­duk­ten mit Mischun­gen, dies soll für Kund:innen trans­pa­ren­ter sein. Die Mar­ke ist seit 2017 auch Mit­glied der Bet­ter Cot­ton Initia­ti­ve, aber hier bei COSH! sind wir eher skep­tisch gegen­über die­ser Orga­ni­sa­ti­on, da BCI nur erwähnt, dass ein Teil der Baum­wol­le aus ​“nach­hal­ti­ge­rer” Her­kunft sein muss; zusätz­lich wird nir­gends ein Beweis für die BCI-Mit­glied­schaft geliefert.

Car­hartt ver­fügt auch über eine Lis­te mit ver­bo­te­nen Stof­fen, die gefähr­li­che Che­mi­ka­li­en ent­hal­ten, die die Mar­ke bei der Pro­duk­ti­on ver­mei­det. Die Mar­ke hat auch ihre Beschich­tun­gen tes­ten las­sen und dabei fest­ge­stellt, dass 80 % umwelt­freund­lich und 20 % nicht umwelt­schäd­lich sind. Car­hartt tut nun sein Bes­tes, um dies zu ändern. Wir blei­ben gespannt.

Für den Über­see­trans­port nutzt die Mar­ke den Schiffs­ver­kehr – und nur in Aus­nah­me­fäl­len den Luft­ver­kehr. Seit 2005 wird das Dach des Haupt­sit­zes, des Lagers und der Anla­ge in Weil am Rhein nach und nach mit Son­nen­kol­lek­to­ren bedeckt, die heu­te eine Flä­che von rund zehn­tau­send Qua­drat­me­tern einnehmen.

Das Lager ist mit der neu­es­ten Tech­no­lo­gie zur Abfall­ver­mei­dung aus­ge­stat­tet. Alle Ver­sand­kar­tons bestehen zu 65 – 77 % aus recy­cel­tem Mate­ri­al, je nach Grö­ße des Kar­tons. Außer­dem gibt es eine Beklei­dungs­li­nie aus rei­ner Baum­wol­le, die das Recy­cling des Klei­dungs­stücks am Ende der Nut­zungs­dau­er erleichtert.

Car­hartt stellt ein Drit­tel sei­ner Klei­dung in einer eige­nen Fabrik in Tune­si­en her, pro­du­ziert aber auch auf der gan­zen Welt, so dass wir die Lie­fer­ket­te nicht als kurz bezeich­nen können.

Car­hartt ver­wen­det Wol­le und Leder für sei­ne Klei­dung, macht aber kei­ne Anga­ben zu sei­ner ethi­schen Beschaffung.

Von Anfang an kon­zen­trier­te sich Hamil­ton Car­hart auf die Ver­wen­dung hoch­wer­ti­ger Mate­ria­li­en, um sicher­zu­stel­len, dass sei­ne Pro­duk­te für Berg­leu­te, Jäger, Bau- und Fabrikarbeiter:innen und ande­re hart arbei­ten­de Men­schen robust und sicher sind.

Die Mar­ke ver­wen­det ver­schie­de­ne Tech­no­lo­gien, um die Stof­fe so wet­ter­fest wie mög­lich zu machen. Kommst du jeden Tag ins Schwit­zen? Kein Pro­blem, denn mit der Force Extre­mes-Kol­lek­ti­on kann man sei­ne Schweiß­fle­cken besei­ti­gen. Die­ser Stoff ist atmungs­ak­tiv, trock­net schnell und bie­tet Raum zum Schwit­zen. Der Rug­ged Flex gibt einen Bewegungsfreiheit.

Car­hartt hat in Sachen Trans­pa­renz noch einen wei­ten Weg vor sich, vor allem was den Nach­weis der Zer­ti­fi­zie­run­gen angeht, die das Unter­neh­men und sei­ne Ein­rich­tun­gen ange­ben zu besitzen.