Vaude

Vau­de fällt in die Kate­go­rie ​“Lea­der” der Fair Wear Foun­da­ti­on (FWF). Seit 2010 arbei­tet Vau­de mit der FWF zusam­men, um ihre Arbeits­be­din­gun­gen zu ver­bes­sern – mit Erfolg! Beim Brand Per­for­mance Check 2022 hat die Mar­ke 91 von 100 Punk­ten erreicht.

Vau­de arbei­tet mit Lie­fe­ran­ten und Her­stel­lern in 13 ver­schie­de­nen Län­dern zusam­men, näm­lich: Öster­reich, Ban­gla­desch, Chi­na, Deutsch­land, Indi­en, Kam­bo­dscha, Litau­en, Myan­mar, Por­tu­gal, Rumä­ni­en, Tai­wan, Ukrai­ne und Viet­nam. Bei eini­gen die­ser Part­ner ist Vau­de Part­ner oder sogar Eigen­tü­mer und kann so Ein­fluss auf die Arbeits­be­din­gun­gen und die gezahl­ten Löh­ne nehmen.

Um gute Arbeits­be­din­gun­gen zu gewähr­leis­ten, wer­den 100 % der Pro­du­zen­ten in Hoch­ri­si­ko­län­dern über­wacht. Für 60 % der gesam­ten ein­ge­kauf­ten Pro­duk­ti­on wer­den die Fabri­ken auf die­se Wei­se audi­tiert. Vau­de hat auch eine eige­ne Pro­duk­ti­ons­stät­te am eige­nen Haupt­sitz in Tett­nang, Deutsch­land. Im Jahr 2021 wur­den hier 17% der Pro­duk­ti­on her­ge­stellt, dar­un­ter vor allem Fahr­rad­ta­schen und Rucksäcke.

Lang­fris­ti­ge Geschäfts­be­zie­hun­gen sind für die Mar­ke sehr wich­tig. 79 % der Pro­duk­ti­ons­stät­ten, mit denen Vau­de zusam­men­ar­bei­tet, bestehen seit mehr als 5 Jah­ren. Dadurch haben sie einen bes­se­ren Ein­blick in die Abläu­fe in den Fabri­ken und sind stär­ker invol­viert. Der Bericht von Fair Wear aus dem Jahr 2022 weist unter ande­rem dar­auf hin, dass Vau­de über ein star­kes und sys­te­ma­ti­sches Bewer­tungs­sys­tem ver­fügt, um die Ein­hal­tung des Kodex für Arbeits­prak­ti­ken durch die Zulie­fe­rer zu bewer­ten, und dass Vau­de gute Anstren­gun­gen unter­nimmt, um kor­rek­te exis­tenz­si­chern­de Löh­ne zu berech­nen und zu zah­len. Letz­te­res ist eine gute Nach­richt! Aller­dings gibt es noch eini­ge Her­aus­for­de­run­gen zu bewältigen.

Vau­de sorgt auch in der Zen­tra­le für ein ange­neh­mes Arbeits­kli­ma. Sie wol­len allen die glei­chen Chan­cen geben und sind gegen jede Art von Dis­kri­mi­nie­rung.

Vau­de ist bestrebt, sei­ne Aus­wir­kun­gen auf das Kli­ma so weit wie mög­lich zu mini­mie­ren. Um dies zu errei­chen, wer­den unter­neh­mens­wei­te Maß­nah­men ergrif­fen, aber auch pro­dukt­spe­zi­fi­sche Ent­schei­dun­gen getroffen.

Die Mar­ke Vau­de und ihre Pro­duk­te sind seit 2022 voll­stän­dig kli­ma­neu­tral. Zuvor war nur der Haupt­sitz als kli­ma­neu­tral dekla­riert wor­den. Vau­de erreich­te dies, indem es sei­nen CO2-Fuß­ab­druck berech­ne­te, ihn durch die Wahl von Design und Pro­duk­ti­ons­pro­zes­sen so weit wie mög­lich redu­zier­te und unver­meid­ba­re Emis­sio­nen mit mycli­ma­te kompensierte.

Vau­de wählt die Mate­ria­li­en unter Berück­sich­ti­gung der Funk­tio­na­li­tät der Klei­dung und Aus­rüs­tung sowie der öko­lo­gi­schen Aus­wir­kun­gen aus. Dabei wird immer ver­sucht, die rich­ti­ge Balan­ce zu fin­den. Bei jedem Pro­dukt wird auf der Web­sei­te ange­ge­ben, wel­che Mate­ria­li­en aus wel­chem Grund ver­wen­det wer­den. Das reicht von GOTS (Glo­bal Orga­nic Tex­ti­le Stan­dard) zer­ti­fi­zier­ter Bio-Baum­wol­le und recy­cel­tem Poly­es­ter bis hin zu RWS (Respon­si­ble Wool Stan­dard) zer­ti­fi­zier­ter Meri­no­wol­le und GRS-zer­ti­fi­zier­ten recy­cel­ten Dau­nen.

Die Mar­ke hat sich das Ziel gesetzt, dass bis 2024 90 % der Arti­kel aus min­des­tens 50 % recy­cel­ten oder bio­ba­sier­ten Mate­ria­li­en bestehen sol­len. Dabei spie­len natür­li­che Mate­ria­li­en wie Hanf und Bio-Baum­wol­le, aus Holz gewon­ne­ne Fasern und Bio­kunst­stof­fe eine gro­ße Rol­le. Ande­rer­seits haben recy­cel­te syn­the­ti­sche Mate­ria­li­en wie Poly­es­ter aus PET-Fla­schen, Poly­amid aus Alt­rei­fen und Kunst­stoff aus recy­cel­ten Haus­halts­ver­pa­ckun­gen eine wich­ti­ge Funk­ti­on bei die­ser Entwicklung.

Vau­de ist auch ein ech­ter Pio­nier auf dem Gebiet der umwelt­freund­li­chen Beschich­tun­gen, die nötig sind, um Pro­duk­te wet­ter­fest zu machen. Sie haben ein eige­nes ​“Eco Finish” ent­wi­ckelt, das Regen­trop­fen ohne umwelt­schäd­li­che Fluor­koh­len­was­ser­stof­fe (PFC), auch bekannt als PFAS, an Klei­dung oder Taschen abper­len lässt. Vau­de selbst gibt zu, dass eini­ge Hosen und Reiß­ver­schlüs­se noch PFC ent­hal­ten, weil sie sonst nicht aus­rei­chend was­ser­dicht gemacht wer­den könn­ten. COSH! schätzt es, dass Vau­de offen über den Pro­zess, den sie durch­lau­fen, kommuniziert.

Um wei­te­re Che­mi­ka­li­en aus der Pro­duk­ti­on und der Kol­lek­ti­on zu ver­ban­nen, hat Vau­de mit Hil­fe der Orga­ni­sa­ti­on ZDHC (Zero Dischar­ge of Hazar­dous Che­mi­cals) eine Manu­fac­tu­ring Rest­ric­ted Sub­s­tances List (MRSL) erstellt. Die­se Lis­te ver­bie­tet die Ver­wen­dung bestimm­ter Che­mi­ka­li­en; außer­dem wur­de mit Green­peace eine Detox-Ver­pflich­tung unter­zeich­net. Dar­über hin­aus wur­den vie­le Mate­ria­li­en von Blue­sign auf schäd­li­che Che­mi­ka­li­en getes­tet, und Vau­de hat in sei­ne Green Shape-Kri­te­ri­en Stan­dards für öko­lo­gi­sches Fär­ben aufgenommen.

Was ist das Vau­de Green Shape-Label? Vau­de hat die­ses Label selbst ins Leben geru­fen. Um ein Green Shape Label zu erhal­ten, muss ein Pro­dukt zu mehr als 50% aus bio­ba­sier­ten oder recy­cel­ten Mate­ria­li­en bestehen. Ein wei­te­res Label, das man häu­fig auf Vau­de-Pro­duk­ten sieht, ist das deut­sche staat­li­che Sie­gel ​“Grü­ner Knopf”, das von der Regie­rung kon­trol­liert wird. Der Grü­ne Knopf umfasst Kri­te­ri­en für die Sorg­falts­pflicht, sozia­le Bedin­gun­gen und Öko­lo­gie. So wer­den zum Bei­spiel die ver­wen­de­ten Mate­ria­li­en und die für ein bestimm­tes Pro­dukt gel­ten­den Zer­ti­fi­ka­te überprüft.

Sehr wich­tig im Kampf gegen den Kli­ma­wan­del sind auch Koope­ra­tio­nen und Part­ner­schaf­ten. Vau­de koope­riert u.a. mit dem Deut­schen Alpen­ver­ein, Exper­ten, Uni­ver­si­tä­ten und der Regie­rung. Auf die­se Wei­se wol­len sie eine Bewe­gung ansto­ßen, die über die eige­ne Mar­ke hin­aus­geht und sowohl die Wirt­schaft als auch die Poli­tik beein­flusst. In einer Arbeits­grup­pe mit Uni­ver­si­tä­ten wird zum Bei­spiel an einer bio­ba­sier­ten Alter­na­ti­ve zu Poly­es­ter­vlies gear­bei­tet, um Mikro­plas­tik zu bekämpfen.

66 % der SS23-Beklei­dungs­pro­duk­te wer­den aus recy­cel­ten Mate­ria­li­en her­ge­stellt. Eine wei­te­re Art und Wei­se, wie Vau­de an der Kreis­lauf­wirt­schaft teil­nimmt, besteht dar­in, dass das Unter­neh­men Wert auf die Qua­li­tät und Repa­rier­bar­keit der Pro­duk­te legt. So bleibt das Unter­neh­men so lan­ge wie mög­lich in der Nut­zungs­pha­se des Kreislaufs.

Sie ver­su­chen auch zuneh­mend, das Crad­le-to-Crad­le-Prin­zip durch das Green Shape-Label umzu­set­zen. Dies umfasst jeden Schritt des Kreis­laufs, von der Pro­duk­ti­on über die Mate­ria­li­en bis hin zu Repa­ra­tur­fä­hig­keit und Recycling.

Vau­de hat in die­sem Bereich noch Ver­bes­se­rungs­po­ten­zi­al. Da sie viel mit Mischun­gen aus ver­schie­de­nen Mate­ria­li­en arbei­ten, ist das Recy­cling vie­ler Pro­duk­te mit den der­zeit vor­han­de­nen Tech­ni­ken noch nicht mög­lich. Wenn ein Pro­dukt zu 100 % aus einem Mate­ri­al wie Poly­es­ter oder Baum­wol­le besteht, ist dies einfacher.

Ein Effekt des hohen Anteils syn­the­ti­scher Mate­ria­li­en in den Kol­lek­tio­nen von Vau­de ist die Frei­set­zung von Mikro­plas­tik beim Tra­gen und Waschen der Klei­dungs­stü­cke und dass die Stü­cke nicht bio­lo­gisch abbau­bar sind. Glück­li­cher­wei­se ist sich die Mar­ke ihrer Ver­ant­wor­tung bewusst und arbei­tet dar­an, die Situa­ti­on zu verbessern.

Die Nach­hal­tig­keit der Ver­pa­ckun­gen in der Lie­fer­ket­te ist auch ein Schwer­punkt bei Vau­de. Das Unter­neh­men ver­sucht, so viel Ver­pa­ckung wie mög­lich effi­zi­ent zu ver­tei­len und ver­wen­det recy­cel­te Poly­beu­tel (RCS-zer­ti­fi­ziert), um die Arti­kel wäh­rend des Trans­ports zu schüt­zen. Unter dem Dach der Euro­pean Out­door Group arbei­ten sie mit ande­ren Mar­ken und Ein­zel­händ­lern zusam­men, um Alter­na­ti­ven zu Plas­tik­ver­pa­ckun­gen zu finden.

Wie vie­le Kilo­me­ter ein Vau­de-Pro­dukt zurück­legt, kann von Pro­dukt zu Pro­dukt vari­ie­ren, obwohl die meis­ten Pro­duk­te in Asi­en her­ge­stellt wer­den. Im Gegen­satz dazu ist die Anzahl der Zwi­schen­händ­ler in der Lie­fer­ket­te begrenzt, da sie in direk­tem Kon­takt mit den Her­stel­lern ste­hen und eini­ge sogar (Teil-)Eigentümer sind.

Eini­ge Pro­duk­te von Vau­de sind vegan, nur die Schu­he aus chrom­frei gegerb­tem Leder und die Klei­dungs­stü­cke und Schlaf­sä­cke aus Wol­le oder Dau­nen sind nicht vegan.

Für die­se tie­ri­schen Mate­ria­li­en wählt die Mar­ke immer eine tier­freund­li­che und zer­ti­fi­zier­te Quel­le. Die (Merino-)Wolle ist bei­spiels­wei­se von der RWS zer­ti­fi­ziert, die das Wohl­erge­hen der Scha­fe und des Bodens über­wacht und es den Land­wir­ten unter ande­rem ermög­licht, das Mule­sing zu ver­mei­den. Für die Dau­nen wer­den in der Regel GRS-zer­ti­fi­zier­te, recy­cel­te Dau­nen ver­wen­det. Nur für eini­ge sehr war­me Schlaf­sä­cke wer­den neue Dau­nen ver­wen­det, die RDS-zer­ti­fi­ziert sind. Dank die­ses Zer­ti­fi­kats kön­nen wir sicher sein, dass die fünf Eck­pfei­ler des Tier­schut­zes respek­tiert wer­den und unter ande­rem Zwangs­füt­te­rung und Leben­drupf ver­bo­ten sind. Der größ­te Teil des Leders stammt von Ter­ra­ca­re®, einem Unter­neh­men, das Leder aus Rest­be­stän­den der deut­schen Rin­der­zucht ver­wen­det und mit dem vor­han­de­nen Mate­ri­al effi­zi­ent umgeht. Auch die Ger­bung die­ses Leders erfolgt öko­lo­gisch. Wie die Tie­re genau gelebt haben, ist aller­dings schwer herauszufinden.

“Weni­ger kau­fen und bes­ser kau­fen” ist eine wich­ti­ge Phi­lo­so­phie für Vau­de. Die Mar­ke möch­te sicher­stel­len, dass man sei­nen Kauf so lan­ge wie mög­lich nutzt und tol­le Momen­te damit erle­ben kann. Um das zu unter­stüt­zen, opti­miert sie die Qua­li­tät ihrer Pro­duk­te und gibt Tipps zur Pfle­ge und Repa­ra­tur. Außer­dem kann man Ersatz­tei­le bestel­len, um ein Vau­de-Pro­dukt im Bedarfs­fall zu reparieren.

Vau­de ver­wen­det Trus­trace, um anzu­zei­gen, wo ein Pro­dukt zusam­men­ge­baut wird, und gibt die genaue Adres­se der Fabrik (Tier 1) und das Jahr an, seit­dem sie mit die­ser zusam­men­ar­bei­ten. Die Lie­fe­ran­ten der Mate­ria­li­en und der Ort, an dem zum Bei­spiel die Webe­rei statt­fin­det (Tier 2, 3 und 4), wer­den nicht offen­ge­legt. Dar­über, wel­che Mate­ria­li­en in den Pro­duk­ten ent­hal­ten sind, wie hoch der Anteil an Kunst­stoff­ver­pa­ckun­gen ist usw., berich­tet Vau­de in sei­nem Nach­hal­tig­keits­be­richt sehr trans­pa­rent. Dabei zei­gen sie gro­ßes Enga­ge­ment für Nach­hal­tig­keit und zei­gen Wege auf, wo sie sich noch ver­bes­sern können.