PRODUKTIONSORTE
- Amsterdam, Niederlande
ARBEITSBEDINGUNGEN & LÖHNE
Die Marke produziert ausschließlich in den Niederlanden, im eigenen Atelier in Amsterdam Noord, wo sich auch der Shop befindet und in Zusammenarbeit mit zwei niederländischen Produktionspartnern. Die Produktion erfolgt lokal, was zahlreiche Vorteile mit sich bringt: Hohe arbeitsrechtliche Standards, transparente Prozesse und kurze Transportwege sorgen für soziale und ökologische Vorteile. Da die Produkte vor Ort entworfen, bedruckt und zum Teil auf Bestellung gefertigt werden, besteht ein direkter Einfluss auf die Arbeitsbedingungen und die Qualitätssicherung.
Derzeit werden die Drucke im eigenen Haus erstellt, während die digital bedruckten Stoffe von einem niederländischen Anbieter produziert werden. Der größte Teil der Kollektion wird auf Bestellung von einer in Amsterdam ansässigen Firma gefertigt. Im eigenen Atelier werden kleine Accessoires für Mode und Interieur entworfen und entwickelt.
Die Produkte sind handgemacht bzw. werden auf Bestellung gefertigt, falls sie nicht auf Lager sind. Damit verfolgt die Marke einen bewusst entschleunigten und ressourcenschonenderen Ansatz.
Die Kampagnen und Präsentationen der Kollektion „Ibileye“ setzen auf eine diverse Repräsentation, insbesondere durch die Einbindung von People of Colour. Dies spiegelt nicht nur die persönliche Herkunft der Designerin wider, sondern auch die kulturelle Tiefe der Kollektion selbst. Die Entwürfe greifen afrikanische Symboliken auf.
Die Marke vermittelt ein Bild, das kulturelle Vielfalt sowohl im Design als auch in der Markenidentität verankert.
MATERIALIEN
- Circular Jersey (48 % rPET, 48 % PES (Polyester), 4 % EL (Elasthan)
- Baumwolle
- Holzknöpfe
Die Marke verwendet für ihre aktuelle Kollektion hauptsächlich Circular Jersey. Dieser besteht zu 48 % aus recyceltem Polyester, zu 48 % aus herkömmlichem Polyester und zu 4 % aus Elasthan. Durch die Kombination dieser Fasern entsteht ein dehnbarer, langlebiger Stoff, der sich gut für eng anliegende oder körpernahe Kleidungsstücke wie Leggings, Tops oder Röcke eignet.
rPET ist recycelter Polyester und wird aus gebrauchten PET-Flaschen gewonnen. Die Faser gilt als ressourcenschonendere Alternative zu neu produziertem Polyester. Durch die Wiederverwertung von Kunststoffabfällen wird der Einsatz fossiler Rohstoffe reduziert. Allerdings handelt es sich bei rPET weiterhin um ein synthetisches Material, das beim Waschen Mikroplastik freisetzen kann und am Ende des Lebenszyklus nur schwer biologisch abbaubar ist. Auch der Recyclingprozess selbst ist energieintensiv.
Der enthaltene neue Polyester (PES) bringt zwar Vorteile wie Farbechtheit, Strapazierfähigkeit und Pflegeleichtigkeit mit sich, ist jedoch aus ökologischer Sicht kritisch zu betrachten. Er basiert auf fossilen Ressourcen, ist nicht biologisch abbaubar und trägt ebenfalls zur Mikroplastikproblematik bei. Das Elasthan im Stoff sorgt für die nötige Dehnbarkeit und Bewegungsfreiheit, macht Textilien aber weniger recyclingfähig und ist ebenfalls ein erdölbasierter Kunststoff.
Die Marke hebt hervor, dass sie mit hochwertigen und langlebigen Stoffen arbeitet, was auf eine bewusste Materialauswahl hindeutet. Es werden jedoch keine formellen Zertifizierungen erwähnt, sodass die genaue Herkunft und chemische Unbedenklichkeit der Stoffe nicht verifiziert sind.
Entdecke hier mehr über die unsichtbare Umweltbelastung der Modeindustrie und lies hier mehr über die Umweltauswirkungen von recyceltem Polyester.
Die Verwendung von digitalen Drucktechniken benötigt im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren in der Regel weniger Wasser und Chemikalien.
VERPACKUNG
Für den Verkauf im Geschäft nutzt die Marke Papier, kleine Papiertüten sowie größere Kraftpapiertüten; für empfindliche Produkte kommt teilweise Luftpolsterfolie zum Einsatz. Für den Versand werden Kartonboxen oder Papierversandtaschen verwendet, teils mit innenliegender Luftpolsterung zum Schutz der Ware.
WASSERVERBRAUCH & CHEMIKALIEN
Es ist bekannt, dass die Kollektionen mittels digitalem Textildruck hergestellt werden, was im Vergleich zu traditionellen Färbetechniken in der Regel weniger Wasser und Farbstoffe benötigt. Dadurch kann der ökologische Fussabdruck in Bezug auf Wasserverbrauch und Abwasserbelastung reduziert werden. Dennoch enthält die Kollektion auch Stücke mit Siebdruck-Anwendungen, etwa bei Accessoires. Zwar kommen aktuell konventionelle Farbstoffe zum Einsatz, doch die Designerin ist sich alternativer, pflanzenbasierter Färbemethoden bewusst und informiert sich aktiv über nachhaltigere Optionen.
Die Digitaldrucke werden von einem niederländischen Druckanbieter gefertigt, wobei laut Hersteller keine Wasserzufuhr erforderlich ist und spezielle Farbstoffe mit reduziertem Chemikalieneinsatz genutzt werden. Für Siebdrucke kommen bislang acryl- bzw. wasserbasierte Pigmente zum Einsatz, die künftig durch nachhaltigere und chemikalienfreie Pigmente ersetzt werden sollen.
Synthetikfasern wie rPET, Polyester und Elasthan können beim Waschen potenziell Mikroplastik freisetzen.
ZIRKULÄRES PRODUKTDESIGN
Die Produkte bestehen überwiegend aus Materialmischungen, das das spätere Recycling erschwert.
Ein Rücknahme-Service für ausgediente Kleidungsstücke wird von der Marke nicht angeboten.
Aus Stoffresten fertigt Sophia Bentoh Produkte wie Schals und Portemonnaies, wodurch sie Materialreste vermeidet und ihre Entwürfe im Sinne der Zirkularität weiterverwertet.
ZIRKULÄRES BUSINESSMODELL
Die Marke bietet bislang keinen formell etablierten Reparaturservice an, nimmt jedoch auf Anfrage beschädigte Kleidungsstücke oder Accessoires zurück und repariert kleinere Schäden im eigenen Atelier. Für andere Reparaturen arbeitet sie mit dem Produzenten zusammen, der einen Großteil der Kollektion produziert.
Ein Rücknahmesystem für getragene oder nicht mehr benötigte Kleidungsstücke existiert derzeit nicht. Die Gründerin hat jedoch bereits eigene Vintage-Artikel im Atelier zum Verkauf angeboten und denkt über zukünftige Vermietungsmodelle nach.
Der Fokus liegt aktuell auf dem Direktverkauf limitierter Kollektionsteile, die entweder auf Lager oder auf Bestellung gefertigt werden. Durch die kleinen Produktionsmengen und den Einsatz recycelter Materialien zeigt sich ein gewisses Ressourcenbewusstsein. Zirkuläre Ansätze im engeren Sinn sind jedoch bislang nicht fest in die Markenstrategie integriert.
DISTANZ & KOMPLEXITÄT DER LIEFERKETTE
- Niederlande
- Der Hauptsitz befindet sich in Amsterdam, Niederlande.
TRANSPORT
- Da die zentralen Produktionsschritte in Amsterdam stattfinden, sind die Transportwege innerhalb der Lieferkette lokal begrenzt. Die Digitalprints des Onlineproduzenten werden aus den Niederlanden per Post an das Amsterdamer Atelier geliefert.
- Die Produkte werden von den Kund:innen im Atelier abgeholt oder per Post versendet.
Die Marke verwendet keine tierischen Materialien.
PRODUKTDESIGN
Sophia Bentoh richtet sich mit ihren Produkten in erster Linie an Erwachsene, wobei der Fokus klar auf Damenmode liegt. Die Kollektion umfasst Bekleidungsstücke wie Singlets, T‑Shirts, Longsleeves, Leggings, Röcke und kurze Kleider. Es handelt sich um besondere, bedruckte Designs, die für eine stilbewusste Zielgruppe gedacht sind.
SLOW FASHION PROZESSE
Ein klassisches Fast-Fashion-System mit mehreren großen Kollektionen pro Jahr liegt hier nicht vor. Stattdessen werden kleine, limitierte Serien produziert, die ausschließlich auf Bestellung gefertigt werden, was Überproduktion verhindert und Ressourcen schont.
Wenn ein Artikel nicht auf Lager ist, wird er nach Bestelleingang individuell angefertigt, was einem Made-to-Order-Prinzip entspricht. Dies reduziert Überproduktion und ermöglicht eine ressourcenschonendere Produktionsweise.
Die Kollektion „Ibileye“ bildet den kreativen Kern, zu dem laufend neue Prints und Varianten hinzukommen – etwa durch digitale Bearbeitung bestehender Muster oder durch das Kombinieren von älteren Techniken wie Siebdruck.
TRANSPARENZ DES PRODUKTES
Die Produktseiten enthalten grundlegende Informationen zu den jeweiligen Artikeln. Dazu gehören die Produktbezeichnung, eine kurze Beschreibung, die Materialzusammensetzung, sowie Angaben zur Verfügbarkeit, den Farbvarianten und Größen. Außerdem wird darauf hingewiesen, ob ein Produkt auf Lager ist oder nach Bestellung angefertigt wird. Ergänzend findet sich der Hinweis, dass die Kollektion in limitierter Stückzahl produziert wird, um Überproduktion zu vermeiden.
Was jedoch fehlt, sind detaillierte Angaben zur Produktionskette. Es werden keine konkreten Produktionsorte oder Herstellungsbetriebe genannt. Auch Informationen zu Arbeitsbedingungen, Lohnstandards, Transportwegen oder zur sozialen Verantwortung im Herstellungsprozess sind nicht vorhanden. Ebenso fehlt eine Rückverfolgbarkeit.
TRANSPARENZ DES PROZESSES
Auf der Website finden sich allgemeine Angaben zur kreativen Entstehung der Prints und zur lokalen Produktion im Studio in Amsterdam Noord. Konkrete Details zu Zulieferbetrieben, etwa zur Herkunft der Stoffe, zu Produktionspartnern oder zu externen Nähereien, werden nicht konkret genannt.
Die vorhandenen Informationen beschränken sich auf allgemeine Seiten und die Produktbeschreibungen. Eine produktspezifische Rückverfolgbarkeit – etwa zu Herstellung, Materialien oder Produktionsbedingungen eines einzelnen Artikels – wird nicht angeboten.
Ein jährlicher Nachhaltigkeits- oder Wirkungsbericht, der soziale und ökologische Aspekte aufschlüsselt, liegt nicht vor. Damit bleibt der Grad an Transparenz insgesamt gering und auf ein informelles, markennahes Erzählformat beschränkt.
Zusammenfassung
Sophia Bentoh ist eine kreative Marke aus Amsterdam, die künstlerische Damenmode mit digitalen Prints herstellt. Die limitierten Kollektionen umfassen Leggings, Röcke, Kleider, Tops und T‑Shirts, die teils auf Bestellung gefertigt werden – direkt im Studio in Amsterdam Noord. Entdecke das Label unten auf der COSH! Karte.